Eindrucksvolle Erlebnisse in der “Ewigen Stadt”
Von Jannik Breulmann, Q1
Nach 5 Jahren Latein erwartete uns nun endlich unsere lang erhoffte Belohnung, die Fahrt nach Rom. Pünktlich um Viertel vor 12 warteten wir voller Euphorie auf unseren Zug zum Düsseldorfer Flughafen, checkten nach der entspannten Fahrt problemlos ein und kurze Zeit später ging auch schon unser Flug nach Rom-Fiumicino. Nach der Landung und einem kurzen Zwischenstopp im Hotel wanderten wir schon zum nur knapp einen Kilometer entfernten Colosseum, das – im Dunkeln beleuchtet – einfach ein Hingucker war. Dass dort einst Gladiatorenkämpfe sogar Seeschlachten stattfanden, war kaum vorstellbar. Ebenso unvorstellbar waren die fast schon überfüllten Straßen und Gassen Roms, so viele Menschen auf einmal waren nach unserer langen Zeit mit Corona so ungewohnt wie noch nie. Müde und satt nach einer Pizza in einem nahegelegenen Restaurant ging es dann ins Bett, da der nächste Tag schon um 8:30 Uhr mit dem Frühstück starten sollte. Den Weg zum Petersdom legten wir mit der U-Bahn zurück, die uns auch direkt klar machte, dass wir uns nicht mehr im doch dann sehr klein wirkenden Gütersloh befanden, sondern in der Groß-und Hauptstadt Rom mit knapp 2,9 Millionen Einwohnern und unzähligen Touristen: So dicht standen wir schon lange nicht mehr aneinander. Angekommen waren wir aber noch lange nicht am Ziel unserer Reise. Auf uns wartete erst noch eine gefühlt Kilometer lange Warteschlange vor dem Petersdom. Wir waren aber von so viel Historie an einem Platz absolut überwältigt. Dass all diese Arbeit aus dem Jahre 1506 stammt und ohne moderne Maschinen oder sonstige technische Hilfsmittel erschaffen worden ist, war unbegreiflich und umso interessanter war es die feinsten Einzelheiten der Werke zu bestaunen.
Im Petersdom angekommen bewunderten wir die Größe, die sich vor uns eröffnete. Die vergoldeten Decken mit Gemälden von Jesu mit Engeln und die realistisch fein gemeißelten Statuen von religiösen Idolen des Christentums, unvergleichbar. Für die historisch so bedeutende Grotte unterhalb des Petersdoms war der Eingang hierzu aber sehr unauffällig hinter einer der zahllosen übermenschlichen Statuen. In der Grotte lagen Särge mit Päpsten aus allen Epochen und mit den unterschiedlichsten Geschichten. Es war ein befremdliches Gefühl, vor Särgen zu stehen, in denen sich womöglich Überreste von Menschen befanden, die näher an Jesus Zeiten als an uns gelebt haben. Andererseits spürte man die Verbundenheit von Mensch und Glaube und man war dankbar, dass einem dieses Gefühl während Corona vermittelt wurde.
Der Petersdom hat uns für mehrere Stunden gefangen. Der Hunger hat uns dann allerdings doch noch aus dem Bann des Petersdom gerissen und uns nach einem Zwischenstopp an der Engelsburg zu einem Panini mit Mozzarella und Spinat für „schlappe“ 11€ auf der Hand geführt. Satt und bereit für unsere weitere Entdeckungstour durch Rom machten sich einige von uns auf den Weg zur Ostia Antica, der ausgegrabenen Stadt am Rande Roms und der Mittelmeerküste. Uns erwarteten viele größere Gebäude, kleinere Ställe, in der Größe nicht einmal erkennbare Tempel und vor allem das „Teatro romano di Ostia Antica“. Ein antikes Amphitheater, was durch seine Größe ohne Probleme für unsere ganze Schule gereicht hätte. Auf dem Rückweg und machten wir den wahrscheinlich schnellsten Zwischenstopp, der in der Römischen Metro möglich ist: Am „Circo Massimo“ sprangen wir aus der Metro, machten ein Foto für unseren Freund Luca Massimo und schafften es noch zurück in dieselbe Metro (und das bei den nur ein paar Sekunden langen Haltezeiten). So schafften wir es aber noch gerade so rechtzeitig zum Trevi-Brunnen, der mit seinem hellblauen Wasser zusammen mit dem azurblauen Himmel der perfekte Ort war, um unser erstes italienisches Eis zu genießen. Nachdem wir unser Kleingeld über die rechte Schulter in den Brunnen geworfen hatten und damit unseren Wünschen freie Bahn gegeben hatten, verabschiedeten wir uns vom Trevibrunnen und gingen über die Via del Corso zur Spanischen Treppe, auf die wir uns, ohne Böses im Hinterkopf zu haben, für ein Gruppenfoto setzten. Das fand die Polizei allerdings gar nicht so lustig und pfiff uns von der Treppe. Auch das Gruppenfoto im Stehen war direkt auf der Spanischen Treppe nicht möglich, weshalb wir es oben auf der Treppe noch einmal versuchten und es dort, zu unserer Verwunderung, sogar durften. Wir beendeten unseren ersten Tag in Rom dann noch mit ein wenig Freizeit, aber nach 23 Uhr war Rom wie tot. Genau so tot fielen wir dann auch ins Bett, um uns am nächsten Morgen wieder früh auf den Weg zur Lateranbasilika zu machen. Hier erlebten wir einen echt römischen Gottesdienst mit und waren beeindruckt wie prunkvoll auch diese Basilika ist. Ein weiterer Besuch des Colosseums – aber dieses mal am Tag – folgte und wir konnten dieses geschichtsträchtige Gebäude von innen bewundern. Auch das Forum Romanum, das antike Zentrum der Macht, beeindruckte uns zutiefst und brachte erneut die Frage auf, wie das alles ohne moderne Hilfsmittel gebaut werden konnte. Von hier aus machten wir uns alle auf eigene Faust auf unsere Entdeckungstour durch Rom und entdeckten dabei die schönsten Gassen und kleinsten Restaurants, in denen wir noch einmal Rom von seiner schönsten Seite kennenlernen konnten. Nachdem wir auch an diesem Tag 25 km zurücklegt hatten, endete unser Exkurs nach Rom auch schon mit einem letzten gemeinsamen Abendessen.
Am Montag morgen wurde es dann noch einmal hektisch. Zunächst war das Einchecken nicht möglich und so kamen wir nur noch durch einen Sprint rechtzeitig durch die Sicherheitskontrolle und zu unserem Gate. Und um das noch zu toppen, blieb auf dem Flug einer der Koffer auf der Strecke (mittlerweile hat er den Weg zu seinem Besitzer gefunden). Aber das trübt nicht unsere tollen Erfahrungen und Erlebnisse, die wir zusammen in Rom sammeln konnten.