Besuch der Partnerschule in Ornans
Freitag, 02.02. – die recht sportliche Anreise mit Hindernissen
Der Streik der GdL war seit drei Tagen vorbei; nun streikten die Busfahrer:innen. Dennoch kamen alle 17 Schüler:innen sowie Frau Paschke und Herr Rottmann pünklich um 7:30 Uhr am Bahnhof an, um die Fahrt nach Ornans anzutreten. Das erste Mal mussten wir bereits in Hamm laufen, um den Anschlusszug nach Dortmund zu bekommen (wobei wir dort auch den nächsten hätten nehmen können). In Dortmund erreichte uns dann die Nachricht des Kupferdiebstahls, der die Strecke Köln - Frankfurt lahmlegte. Glücklicherweise waren wir davon nicht direkt betroffen, da wir mit dem IC die auch landschaftlich reizvolle Strecke am Rhein entlang fuhren. Jedoch steigerte sich die Verspätung unseres Zuges bis kurz vor Mannheim auf etwa 20 Minuten – immer noch problemlos, da etwa 45 Minuten zum Umsteigen in den TGV Richtung Marseille eingeplant waren. Leider blieb der Zug dann irgendwo im Nirgendwo „wegen eines Polizeinsatzes für eine unbestimmte Zeit“ stehen, so dass unser Anschluss in Mannheim dann doch weg war. Es gab noch eine kleine Chance, ihn mit einem ICE auf der Strecke von Mannheim bis Baden-Baden wieder einzuholen. So stiegen wir also – ohne Reservierung selbstverständlich – in diesen ICE Richtung Zürich. Eigentlich gingen wir schon davon aus, den TGV endgültig verpasst zu haben – „wir bleiben bis Basel im ICE und fahren dann mit Nahverkehrszügen weiter“ – bis die Durchsage kam, dass der TGV nach Marseille in Baden-Baden doch erreicht werden könnte. Es ging also im Laufschritt von Gleis 4 nach Gleis 7, wo der Zug gerade einfuhr, als wir die Treppe hochkamen. Weiter im Laufschritt zu Wagen 16, wo unsere reservierten Plätze waren – geschafft!
So kamen wir doch noch pünktlich am TGV-Bahnhof Besançon - Franche Comté an. In der Navette zum Stadtbahnhof Viotte kam bei einigen Schüler:innen eher ein etwas mulmiges Gefühl auf, da wir uns am Bahnhof ja voneinander verabschieden würden und das Wochenende in bis dahin unbekannten Gastfamilien verbringen würden – die meisten kannten ja ihre:n Partner:in noch nicht.
Angekommen in Besançon Viotte wurden wir von den Gastfamilien empfangen und fuhren dann mit den Partner:innen nach Ornans ins Wochenende.
Dirk Rottmann
Samstag, 03.02. – Ausflüge mit den Gastfamilien und Bowling
Am Samstag war mein erster Tag in der Familie. Ich bin mit meiner Gastfamilie an die Quelle der Loue (Source de la Loue) gefahren. Vom Parkplatz mussten wir dann ca. 800m bergab laufen, um an die Quelle zu kommen. Die Loue kommt an dieser Stelle aus dem Berg und fließt über kleinere Wasserfälle weiter. Dort ist es wunderschön. Anschließend waren wir bei der Teufelsbrücke, Le Pont du Diable, einer Steinbrücke aus dem 19. Jahrhundert. Sie führt über die Schlucht des Petit Lison. Danach sind wir nach Hause gefahren.
Am Abend waren wir mit dem Großteil der Austauschpartner, den Familien und den Lehrern in Besançon beim Bowling. So konnten wir uns nach dem ersten Tag in der Familie alle wiedersehen. Es war ein schöner Tag.
Mara Kadletz
Sonntag, 04.02. – Ausflüge mit den Gastfamilien
Am Sonntag hat der Tag mit einem leckeren Frühstück mit der ganzen Familie begonnen. Beim Frühstück haben wir uns alle nett unterhalten und vieles von uns und unserem Leben erzählt.
Da es ja an diesem Tag keine gemeinsamen Aktivtäten mit der ganzen Gruppe gab, haben die Gastfamilien unterschiedliche Ausflüge mit uns gemacht. Kurz nach dem Frühstück hat Angelika mit ihrer Gastfamilie eine Wanderung zu einem verlassenen Schloss auf einem Berg gemacht. Das Schloss heißt Château d‘Ornans und ist eine Ruine aus dem Mittelalter. Oben befinden sich einige bewohnte Häuser und die alte Chapelle Saint-Georges. Der Weg war sehr steil, daher war es auch anstrengend. Dafür war dort die Aussicht auf Ornans wunderschön. Sofia wanderte auch zu einem Berggipfel namens La Roche de Hautepierre.
Angelika Brack und Sofia Gergert
Montag, 05.02. – der erste Schultag in Frankreich
Am Montag war unser erster Schultag in Frankreich. In der ersten Stunde hat uns der Schuldirektor zuerst höchstpersönlich eine Führung durch die Schule gegeben. Dann wurden wir von französischen Schüler:innen in unsere Unterrichtsstunde begleitet. Danach hatten wir eine kurze Pause, in der wir alle auf den Schulhof mussten. Nach der Pause haben wir uns für zwei Stunden den Französischunterricht angeschaut. In der Mittagspause sind wir alle gemeinsam mit unseren Austauschpartnern in der Mensa essen gegangen. Es gab verschiedene Vorspeisen, zwei Hauptgerichte zur Wahl, verschiedene Desserts und Käse.
Nach der Mittagspause haben wir noch zwei Unterrichtsstunden mitgemacht und sind im Anschluss alle gemeinsam in die letzte Stunde gegangen. Für uns gab es einen Salsa-Kurs in der Sporthalle der Schule. Um 16:30 Uhr war dann Schulschluss und wir sind dann mit dem Bus nach Hause gefahren. Abends haben wir zusammen UNO gespielt.
Lena Hitz
Dienstag, 06.02. – Stadtführung durch Ornans und Schule
Für die ersten zwei Stunden am Dienstag hatte Frau Tissot, die Deutschlehrerin, eine Stadtführung durch Ornans für uns Deutsche organisiert. Dabei haben wir viel über die Geschichte von Ornans und seine berühmten Einwohner gelernt, wie z.B. den Maler und Bildhauer Gustave Courbet. Außerdem haben wir viele Sehenswürdigkeiten gesehen, wie z.B. das Rathaus, einen Brunnen, eine Sonnenuhr und wir waren an dem Fluss, der durch Ornans fließt, der Loue. Am Ende der Führung haben wir uns noch ein Croissant gekauft. Danach sind wir zurück zur Schule gegangen.
Dort hatten wir dann alle unterschiedliche Stunden. In der Mittagspause haben wir wieder in der Mensa gegessen und um 16:30 Uhr sind wir alle nach Hause gegangen.
Malina Mauß und Josephine Koch
Mittwoch, 07.02. – Escape Game und freier Nachmittag
Am Mittwoch hatte ich in den ersten zwei Stunden Unterricht. Nach der Pause hatten uns unsere Austauschschüler eine Überraschung vorbereitet: Sie hatten verschiedene Kostproben von Lebensmitteln, die in der nahen Umgebung produziert werden, für uns bereit gelegt. Wir Deutschen mussten mit geschlossenen Augen probieren und dann erraten, was wir gegessen haben. Es gab u.a. Comté, Wurst, Croissants, Schokolade, Cola aus der Umgebung, Sirup aus Tannenzapfen mit Wasser, Limonade aus der Umgebung, Karamell und Baguette mit Cancoillotte, einer Art Schmelzkäse. Das war sehr lustig und interessant! Zum Abschluss haben wir dann dort noch zusammen drei Runden Kahoot gespielt, was ebenfalls unsere Austauschpartner und Mme Tissot vorbereitet hatten. Im 1. Kahoot ging es um Filme. Es wurde uns Filmmusik abgespielt und wir mussten dann erraten, aus welchem Film das ist. Im 2. Kahoot mussten wir Musiktitel erkennen oder erraten. Im 3. Kahoot ging es um Natur. Nach der Schule sind wir (Gretas Austauschpartnerin, ihre Freundin und wir Austauschpartnerinnen) dann direkt in den neben der Schule liegenden Aldi gegangen. Dort haben wir uns dann Mittagessen gekauft und sind dann schnell weiter zu der Musikschule gelaufen. In dem davor liegendem Park haben wir gegessen, uns unterhalten und viel gelacht. Anschließend haben wir unseren beiden Austauschschülern zugehört und zugeschaut, wie sie beide Querflöte spielen. Nach dem Unterricht wurden wir abgeholt und sind nach Besançon in einen Vergnügungspark gefahren und später zu einer Shoppingmall in Besançon. Dort haben wir alle eingekauft und dann zufrieden zurück in unser Dorf gefahren. Nachdem wir zurück waren, ging es danach aber recht zügig ins Bett.
Es war ein sehr toller Tag, wir hatten viel Spaß und haben viel gelacht.
Greta Rhode und Julia Schmidt
Donnerstag 08.02. – Ausflug nach Besançon und Abschiedsfeier
Morgens sind wir mit dem Schulbus zur Schule gefahren. Dort haben wir uns dann alle getroffen und fuhren mit einer großen Gruppe, die aus unseren Austauschpartnern, anderen Schülern aus verschiedenen Deutschkursen und uns Deutschen bestand, nach Besançon. Die Fahrt von Ornans nach Besançon dauerte 45 Minuten.
Dort haben wir eine Bootstour gemacht und konnten vom Fluss Doubs aus die Stadt besichtigen. Dabei hat uns der Hund des Kapitäns namens Isis begleitet. Wir haben viel über die Geschichte von Besançon und der Region Franche-Comté erfahren. Wir sind sogar durch zwei Schleusen und durch einen über 300 Meter langen Tunnel gefahren, der durch den Fels gebaut wurde. Nach der Bootstour haben wir eine kleine Pause auf dem Spielplatz gemacht und sind danach weiter zum Bibliotheksarchiv gegangen. Dort lagern 400.000 Bücher. Uns wurde viel über die Geschichte und Herstellung der Bücher erzählt. Zum Beispiel wurde früher auf Pergament geschrieben. Für ein Buch hat man bis zu 250 Schafshäute gebraucht. Wir hatten das Glück, dass uns ein Buch aus dem Mittelalter gezeigt wurde, welches sehr gut erhalten war und mit Zeichnungen aus Gold verziert war. Das Buch war ca. 900 Jahre alt. Außerdem haben wir eine Kollektion von Minibüchern gesehen, diese waren nicht größer als drei Zentimeter und konnten nur mit einer Lupe entziffert werden. Danach hatten wir Freizeit und sind in Kleingruppen essen und shoppen gegangen. Kurz vor vier sind wir wieder in der Schule gewesen.
Um 18:30 fand dann die Abschlussfeier mit allen Gastfamilien in der Schule statt. Wir haben viel gegessen und Spiele gespielt. Wir haben uns gut verstanden und den Abend gemeinsam genossen.
Lisa Veith und Timo Veith
Freitag, 09.02. – Weiterreise nach Paris, die Champs-Elysées und der Eiffelturm
Am Freitag morgen sind wir alle relativ früh aufgestanden und in Fahrgemeinschaften mit den Gasteltern zum Bahnhof Besançon Viotte gefahren. Von dort aus haben wir dann um 08:08 Uhr eine Bahn genommen, die ca. 15 Minuten zum TGV Bahnhof Besançon – Franche Comté gefahren ist. Denn von dem TGV Bahnhof aus ging es dann in ca. 2 Stunden und 10 Minuten nach Paris. Nach dieser relativ kurzen Fahrt sind wir noch ein paar Stationen mit der Métro in Richtung Jugendherberge gefahren und mussten zwischendurch auch umsteigen, was natürlich sehr anstrengend war mit den Koffern. Nach einem kurzen Weg von der Métrostation Ledru Rollin waren wir auch schon in der Auberge Internationale de Jeunes.
Nachdem wir eingecheckt, unsere Koffer weggestellt und eine kurze Pause gemacht haben, ging es auch schon in Richtung Champs-Elysées und Eiffelturm, dies aber aufgrund eines Krankheitsfalls leider ohne Frau Paschke. Wir sind also wieder mit der Métro in Richtung Champs-Elysées gefahren und haben uns dann dort in Gruppen getrennt und sind unserer eigenen Wege gegangen. Um 15:30 Uhr haben wir uns am Triumphbogen getroffen und sind von dort gemeinsam in Richtung Eiffelturm gegangen. Zuerst haben wir vom Trocadéro aus ein paar Fotos gemacht und sind dann auf bzw. unter den Eiffelturm gegangen, da nur einige von uns die Treppen bis zur zweiten Etage erklimmen wollten. Anschließend sind wir dann mit der Métro zurück zur Jugendherberge gefahren und sind dann abends noch in aufgeteilten Gruppen essen gegangen. Dank der guten Führung von Herrn Rottmann haben wir uns auch nicht verlaufen oder ähnliches.
Lena Philippzig
Samstag, 10.02. – Montmartre, der Louvre und das Forum des Halles
Am Samstag Morgen haben wir um 8:00 Uhr Baguettes und Croissants gefrühstückt. Eine Stunde später sind wir mit der Métro zur Kirche Sacré-Cœur gefahren. Dort haben wir die Aussicht genossen und in der schönen und großen Kirche eine Kerze angezündet. Danach hatten wir 30 Minuten Zeit, die Gegend zu erkunden und ein bisschen zu shoppen. Ab Mittag haben wir das größte Kunstmuseum der Welt, den Louvre, besucht. Im Louvre hängt neben vielen anderen Gemälden die Mona-Lisa. Zum Schluss haben wir uns bei Starbucks einen kleinen Snack gekauft.
Vom Louvre sind wir zum Forum des Halles gegangen. Da Herr Rottmann nicht den Weg wusste (oder uns dazu bringen wollte, nach dem Weg zu fragen), mussten wir ihm den Weg zeigen. Dort angekommen, sind Leni, Constanze, Julia, Maja und Anna direkt zu Saphora und etwas essen gegangen.
Gegen Abend sind wir dann mit der Métro zurück zur Herberge gefahren und haben bei McDonalds gegessen.
Leni Kintrup und Anna Unger
Sonntag, 11.02. – Rückreise nach Gütersloh
Am Sonntag sind wir um 6:00 Uhr aufgestanden, weil wir um 7:00 Uhr pünktlich beim Frühstück sein sollten. Nach dem Frühstück konnten wir zum Bäcker oder noch schnell einkaufen gehen. Danach wurden unsere Zimmer kontrolliert und wir mussten unser Gepäck nach unten tragen. Um 8:20 Uhr gingen wir dann zur Métro. Da in der Métro sehr viele Treppen sind, mussten wir unsere schweren Koffer vor Allem beim Umsteigen treppauf und treppab tragen. Das war anstrengend. Von der Métrostation Quai de la Gare sind wir dann 800m zum Busbahnhof Paris - Bercy Seine gelaufen. Dort haben wir ungefähr eine halbe Stunde gewartet, bis wir unser Gepäck in den Bus laden konnten und losgefahren sind. Mit dem Flixbus sind wir quer durch Belgien nach Aachen gefahren. Die Fahrzeit betrug sieben Stunden. Anschließend mussten wir ein kurzes Stück laufen. Wir hatten Glück, dass wir den Zug um 17:29 Uhr erreicht haben. In Düsseldorf hieß es dann umsteigen in den RE6, der uns direkt nach Gütersloh brachte, wo unsere Familien uns um 21:00 Uhr in Empfang nahmen.
Constanze von Kurzynski und Maja Stüker
Der Nahverkehr im Vergleich: SNCF versus EuroBahn, National Express und DB
Nicht ganz so viel Glück hatte Herr Rottmann auf der Weiterfahrt nach Bielefeld. Um es im Stil von Lurch-Peter Hansen zu sagen:
Sehr geehrte Fahrgäste, in Kürze stehen Sie in Gütersloh Hbf etwas länger. Sie haben keinen Anschluss nach Bielefeld mit den Linien RB69 um 21:18 Uhr und RB67 um 21:33 Uhr; beide Züge fallen aus; den Grund dafür können Sie den Durchsagen und Anzeigen am Bahnsteig nicht entnehmen. Ihre nächste Reisemöglichkeit nach Bielefeld Hbf ist der RE6 nach Minden, Abfahrt ursprünglich 21:48 Uhr, heute ca. 20 Minuten später auf Gleis 3.
Um Ihnen die Wartezeit etwas zu verkürzen, bieten wir im Bordrestaurant zwischen dem französischen TER und dem deutschen RE einen kleinen Vergleich an: Sie erhalten das Schöner-Tag-Ticket NRW jederzeit an unseren Fahrkartenautomaten oder auf unserer Internetseite, wohingegen Gruppentickets für den französischen TER im Internet mindestens 3 Wochen im Voraus erworben werden müssen und nur an eine Adresse in Frankreich per Post verschickt werden können. Dies erinnert an eine PKW-Maut, die dauerhaft ausfällt; der Grund hierfür ist die Diskriminierung von Ausländern.
Dear Ladies and Travelers, in France you don't get group tickets without a French address, whereas in Germany, you get easily tickets but not your train, so thank you for Deutsche Bahn, EuroBahn, National Express and SNCF.
Dirk Rottmann