Schüler besuchen Partnerschulen in Ornans und Amancey
Nach mehreren Jahren Corona-Pause konnten wir wieder einen deutsch-französischen Schüler-Austausch durchführen – im Dezember kamen ja bereits unsere Gäste aus Frankreich; im Januar starteten 17 gut gelaunten 17 Schüler:innen in Begleitung von Dirk Rottmann und Tessa Böhl nach Frankreich zu unseren Partnerschulen in Amancey und Ornans. Dass unser erster Tag in Frankreich auf den 60. Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages zwischen Charles de Gaulle und Konrad Adenauer gefallen ist, war zwar tatsächlich ein Zufall; allerdings profitieren auch unsere Schüler:innen von der Annäherung der beiden Politiker und tragen ja auch selbst zur Freundschaft beider Nationen bei. Von Adenauer und de Gaulle wurde auch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) gegründet, das diesen Austausch auch finanziell unterstützt.
Freitag
6:40 Uhr Treffen am Gütersloher Hauptbahnhof – das versprach zunächst eine kurze Nacht und eine lange Bahnfahrt. Kurze Spaziergänge durch Essen und Baden-Baden, die schöne Aussicht auf Weinhänge am Rhein, den Loreley-Felsen und Handys sowie nette Unterhaltungen über Drogen und Datenroaming ließen kaum Langeweile aufkommen. So kamen wir – dank Frau Böhl sogar mit sämtlichen Handys und Jacken – mit einer halben Stunde Verspätung in Besançon an, wo wir von unseren Gastfamilien in Empfang genommen wurden.
Samstag und Sonntag
Am Wochenende hatten die Schüler:innen Zeit für Unternehmungen mit den Gastfamilien, wie z.B. Schlittenfahren, die Besichtigung einer Höhle oder Schneeschuhwanderungen. Einige haben sich am Samstag Abend auf einem Dorffest getroffen, wo traditionell die alten Weinrebtriebe verbrannt werden.
Ein erster Zeitungsartikel über unseren Austausch ist auch schon im Lokalteil von Trépot des Est Républicain erschienen, anlässlich des 60. Jahrestages des Elysée-Vertrages – allerdings mit einem etwas deplatzierten Foto eines Panzers der amerikanischen Befreier im 2. Weltkrieg.
Montag
Am Montag haben die Schüler:innen zum ersten Mal die französischen Schulen besucht – die einen Sacré-Cœur d‘Amancey, das mit nur 62 Schüler:innen als kleinstes Collège in der Franche-Comté gilt, die anderen das Collège Ste-Marie St-Michel in Ornans. Am Nachmittag haben wir mit allen das Musée Gustav Courbet besichtigt, das dem berühmten Maler gewidmet ist, der aus der Stadt Ornans stammt.
Dienstag
Die Region Franche-Comté ist ja für den Käse Comté berühmt. Timos Gastvater hat uns durch seinen sehr modernen Bauernhof mit Milchkühen in Trépot geführt; anschließend durften wir uns bei heißer Schokolade etwas aufwärmen, bevor wir weiter zum Käserei-Museum im gleichen Ort gegangen sind und alles über die Herstellung von Comté erfuhren und sogar vom Bürgermeister von Trépot empfangen wurden. Am Dienstag Nachmittag war dann noch mal Unterricht angesagt.
Mittwoch
Den Vormittag verbrachten die Schüler:innen im Unterricht; der Mittwoch Nachmittag ist in Frankreich ja immer frei und stand für Unternehmungen – z.B. Shoppen – mit den Partner:innen zur Verfügung.
Donnerstag
Am Donnerstag stand ein ganztägiger Ausflug in die Weltkulturerbestadt Besançon auf dem Programm. Zunächst zeigte uns eine Stadtführerin viele Details über die Architektur und wichtige Gebäude der Stadt. Anschließend hatten die Schüler:innen etwas Zeit zum Mittagessen und Shoppen, dann ging es weiter zu den Ateliers, wo Aktivitäten wie Klettern, Trampolinspringen und Bowlen auf dem Programm standen.
Abends gab es in der Schule in Ornans eine Abschiedsparty mit einem leckeren Buffet, die allen viel Spaß gemacht hat.
Freitag
Nach einer Woche mussten wir uns dann bereits von unseren Gastgebern verabschieden und fuhren mit Tempo 320 nach Paris. Dort haben wir nach zwei ersten Metrofahrten zur Auberge Internationale de Jeunes und weiter zum Place de la Concorde einen Spaziergang über die Champs-Elysées bis zum Eiffelturm gemacht.
Samstag
An diesem Tag stand ein volles Besichtigungsprogramm auf dem Programm. Morgens fuhren wir mit dem RER nach Versailles und besuchten das Schloss des Sonnenkönigs mit seinen Gärten und dem berühmten Spiegelsaal. Am Nachmittag schauten wir uns die Mona Lisa und weitere berühmte Gemälde im Louvre an. Anschließend hatten wir Gelegenheit, im Forum des Halles noch etwas zu shoppen und zu essen.
Sonntag
Nachdem die Koffer in der Bagagerie verstaut waren, ging es mit der Metro Richtung Anvers, wo zunächst ein Flohmarkt und anschließend das Künstlerviertel Montmartre besucht wurden. Dort konnten sowohl der Blick über Paris als auch die vielen Portraitmaler begeistern. Nach dem Mittagsimbiss im Viertel der Jugendherberge traten wir dann die Heimreise an. Nach zwei Métrofahrten gelangten wir in den Gare du Nord, wo wir in den sehr bequemen Thalys stiegen. Merkwürdig kam es allen vor, im bis dahin pünktlichen Thalys kurz vor Aachen wieder die Maske aufsetzen zu müssen. Die Verspätung des Thalys ließ uns zunächst vermuten, dass wir den Anschlusszug in Dortmund nicht erreichen würden; glücklicherweise hatte dieser jedoch auch Verspätung, und wir kamen mit nur 20 Minuten Verspätung mit müden, aber gut gelaunten Schüler:innen wieder in Gütersloh an.