Ab nach Rom

Ende Märzverbrachten wir, der Lateinkurs von Herrn Sauermann aus der Q1, mit Herrn Sauermann und Frau Kirikci in der Metropole Rom.

Nachdem wir am Freitag, den 24.03. in der ersten und zweiten Stunde noch in unseren Kursen saßen, ging es um ungefähr 11 Uhr los zum Hauptbahnhof Gütersloh. Nach einer Stunde vergeblichen Wartens auf den Zug mussten wir feststellen, dass die Fahrt mit dem Zug zum Flughafen Düsseldorf keine Option mehr für uns war. In Windeseile wurden Eltern kontaktiert, Fahrgemeinschaften gebildet und die fast zweistündige Fahrt über die Autobahn in Angriff genommen. Vor 15 Uhr kamen wir nach und nach in Düsseldorf an, verabschiedeten Eltern und konnten es nicht abwarten, einzuchecken. Um kurz vor 18 Uhr flogen wir endlich los. Die Vorfreude auf die alte Stadt konnte man wirklich allen ansehen.

Gegen kurz vor acht Uhr abends war es dann soweit – wir landeten in Rom.

Die Bestätigung war bereits jetzt schon da – die fünf Jahre Latein haben sich definitiv ausgezahlt.

Mit dem Bus fuhren wir zum Hotel Tempio di Pallade. Zimmer eingeteilt, einmal kurz ausgeruht und frisch gemacht, suchten wir ein Lokal, in dem wir noch dinieren konnten. Natürlich wurden typisch italienische Speisen und Trank ausprobiert. Nach kurzem Spaziergang ging es dann zurück und ermüdet von den ganzen Glücksgefühlen ab ins Bett.

Der erste volle Tag in Rom begann. Frühstück um acht. Danach ging es mit drei Kilometern Fußweg zwischen dem Kolosseum, dem Forum Romanum und weiteren kleinen Straßen und Gassen zum Vatikan, vorbei am Trevi Brunnen, wo wir beeindruckende in Stein gemeißelte Kunst und türkis schimmerndes Wasser betrachten konnten. Im Vatikan betraten wir das Vatikanmuseum und darauf die weltbekannte Sixtinische Kapelle, wobei wir einmalige Statuen und einige auch mit Gold verzierte Wandmalereien anschauen konnten. Manche waren sogar so gezeichnet, dass sie 3D-Effekte hatten. Den restlichen Tag hatten wir Freizeit und haben in kleinen Gruppen weiter die Stadt erkundet. Souvenirs wurden geshoppt, echtes italienisches Eis geschleckt und Wege mit der Metro erkundet.

An einem sehr ereignisreichen Sonntag suchten wir das Forum Romanum auf. Dort konnten wir den Spuren von Aulus, Gaius und Co. nachgehen, wie wir sie aus unseren ersten Übersetzungstexten kennen. Ruinen und schön angelegte Gartenanlagen aus den Jahren vor Christus waren dort zu sehen. Etwas später hatten wir Eintritt in das Kolosseum, in dem wir ebenfalls die Geschichten von Aulus und seiner Gefolgschaft Revue passieren lassen konnten. Von den oberen Tribünen her schauten wir auf die ehemalige „Arena“ hinab, von der aber jeglicher Boden fehlte. Man sah also lediglich die unterirdischen Gänge, die unterhalb des Kolosseums liegen. Von innen wirkt diese Architektur zwar gar nicht so groß, doch ist man einmal drinnen, ist es riesig. Unbeschreiblich und auf jeden Fall etwas, das man selbst gesehen haben muss.

Im Zuge dieser Erkundung hatten wir vor, uns auf den Weg nach Ostia Antica zu machen. Eine antike Stadt in der Nähe Roms und auch nah am Meer liegend. Sie ist uns ebenfalls aus den Übersetzungstexten von diesem Schuljahr bekannt. Mit dem Regionalzug fuhren wir also dort hin und stellten vergebens fest, dass die Ausstellung in wenigen Minuten schließen sollte. Darum ergriffen wir die Gunst der Stunde und sind ans Meer gelangt, wo auch Plinius der Ältere langgelaufen sein soll. Angekommen, war es ziemlich windig und etwas frisch im Vergleich zum eher windstillen Rom. Nichtsdestotrotz widersetzten sich zwei unserer Kursteilnehmer den Wetterbedingungen und schwammen im welligen tyrrhenischen Meer. Aber auch mit der einfachen Meeresbrise hat sich der Rest des Kurses zufrieden gegeben.

Montag, unser eigentlich vorgesehener letzter Tag, hat sich dann aufgrund des Streiks am Flughafen und bei der Bahn in Deutschland als vorletzter Tag in Italien ergeben. Das musste ausgenutzt werden. Daher sind wir zunächst erneut in den Vatikan gegangen, um den Petersdom von innen zu bestaunen. Man kann auf jeden Fall sagen, dass man nirgendwo eine so verzierte und große Kirche sehen wird wie dort. Auch gab es die Möglichkeit, in die Katakomben zu gehen, wo Päpste bestattet sein sollen, die vor mehr als 100 Jahren gelebt haben. Darunter auch der Papst Benedictus, der letztes Jahr verstorben ist.

Weiter ging es dann ins Pantheon, einem antiken Tempel und daraufhin zur Spanischen Treppe, die 136 Stufen für die Touristen zum Aufsteigen bereithält. Oben angekommen hatten wir den schönsten Ausblick auf Rom, der durch einen wunderschönen Sonnenuntergang ergänzt wurde.

Abends kam es dann zu einem letzten gemeinsamen Abendessen und Spaziergang.

 Dienstag früh mussten wir dann um sechs aus den Hotelzimmern sein.

Um 13 Uhr mit etwas Verspätung kamen wir wieder in Düsseldorf an, wo uns graues und kaltes Wetter begrüßte. Da war klar, dass alle eigentlich wieder zurück möchten. Nun ja, gegen 16 Uhr trafen wir in der Heimat ein und konnten von dem Augenblick an sagen, dass uns diese Reise sehr wohlgetan hat und uns als Kurs näher als zuvor zusammengebracht hat. Wir sind sehr dankbar für diese Erfahrung und würden jederzeit wieder diese unvergessliche Reise antreten wollen.

 von Juliana Ens