Workshop "Start-up School"
Geschrieben von Christoph Steibelmüller am .
Janusz Korczak-Gesamtschule und Innovationsmanufaktur Gütersloh erproben den Workshop „Start-up School“
Wie entsteht ein Start-up? Welche Ideen habe ich, aus denen man ein Start-up gründen könnte? Wie verfolge ich sie und setze sie um? Wie überzeuge ich andere von meinen Ideen? All dies sind Fragen, denen sich 15 Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen in einem Workshop des Netzwerks Begabungsförderung Ostwestfalen-Lippe, durchgeführt an zwei Workshoptagen von der Janusz Korczak-Gesamtschule und der Innovationsmanufaktur Gütersloh, widmeten. Materialien und Konzept des Workshops „Start-up School“ waren dabei in einem gleichnamigen Kooperationsprojekt zwischen dem Landeskompetenzzentrum für individuelle Förderung und dem REACH Euregio Start-up Center an der Universität Münster entwickelt worden. Gemeinsames Ziel all dieser Partner ist es, bereits in der Schule unternehmerisches Denken in einem innovativen Sinne zu fördern, denn dies ist nur sehr selten Teil des regulären Lehrplans.
Entsprechend begeistert waren die Schülerinnen und Schüler, ihre Projekte am Ende einer fachkundigen Jury im Rahmen eines Pitches präsentieren zu können. Das Spektrum war dabei nur durch die Ideen der Teilnehmenden begrenzt: Eher klassische Produktideen, etwa die Zahnbürste, die die Zahnpasta selbst dosiert und so bei Kindern Fluorosen vorbeugen kann, wurden ebenso verfolgt wie digitale Innovationen, etwa eine App zur vereinfachten Terminkoordination mit Freundinnen und Freunden oder „EUKQ“, einer App, die die Energieberatung für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer revolutionieren könnte. Hoch im Kurs standen natürlich auch Themen mit Schwerpunkten im Bereich Nachhaltigkeit, etwa im Sinne neuer Plastikalternativen oder recyclebarer Materialien oder Ideen zur nachhaltigen und umweltschonenden Energiegewinnung auf dem Meer. Am Ende der acht Workshopstunden konnte jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer sicherlich von sich behaupten, eine eigene Idee möglichst weit entwickelt, durchdacht und konzeptualisiert zu haben – etwas, wozu Schule nicht immer einen Raum bieten kann. Die Idee dahinter ist ganz einfach: „Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, an ihre eigenen Ideen zu glauben und diese zu verfolgen, andere von ihren Anliegen zu überzeugen und sie gemeinsam umzusetzen“, so das erklärte Ziel des Workshops.
Der Workshop „Start-up School“ wurde im Rahmen des Workshopangebots des Netzwerks Begabungsförderung Ostwestfalen-Lippe angeboten, das mit Unterstützung der Osthushenrich-Stiftung und den teilnehmenden Schulen in jedem Jahr ein Workshopangebot für Schülerinnen und Schüler organisiert. Im Workshop „Start-up Schools“ waren die Plätze schnell weg. Schülerinnen und Schüler aus Gütersloh, Lemgo, Verl, Halle, Paderborn und Detmold erhielten eine Zulassung. Sie wurden für die beiden Workshoptage an ihren Schulen freigestellt, um das Angebot in Gütersloh wahrnehmen zu dürfen. Ziel aller Workshops des Netzwerks Begabungsförderung ist es dabei, Schülerinnen und Schüler der Klassen 7-9, denen der alltägliche Unterricht manchmal nur noch wenige Herausforderungen bietet, mit neuen Herausforderungen zu konfrontieren. Die Janusz Korczak-Gesamtschule, die bereits seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit dem REACH Euregio Start-up Center der Universität Münster auf dem Gebiet der Innovationsmethoden der Start-up-Kultur Unterrichtsmaterial entwickelt und bereits Projektkurse in der Oberstufe etabliert hat, bewarb sich deshalb als Gastgeber-Schule in diesem Netzwerk. Die Innovationsmanufaktur ist dabei der starke Partner vor Ort, der mit seinen Räumlichkeiten, seinen Möglichkeiten und auch personell den Workshop mitgestalten konnte. Eine Zusammenarbeit, die beide ausbauen wollen – vielleicht in Form weiterer Workshops.
Sebastian Zumholte