Bundeswettbewerb Philosophischer Essay

Vier SchülerInnen der Q1 erfolgreich

„Es reicht nicht, den Stein der Weisen zu finden. Man muss ihn auch ins Rollen bringen.“ (Wolfgang Mocker)

Dass die Oberstufenschüler*innen der Philosophiekurse der Q1 unserer Schule hier einen großen Stein in Bewegung setzen konnten, haben sie mit ihrer erfolgreichen Teilnahme am Landes- und Bundeswettbewerb Philosophischer Essay unter Beweis gestellt.

Bei dem von der Bezirksregierung ausgeschriebenen Wettbewerb geht es um die Idee, philosophische Fragestellungen in Form eines Essays philosophisch zu reflektieren. Eine besondere Herausforderung stellt hierbei die selbstständige Auseinandersetzung mit abstrakten Begriffen und Gedanken dar, die Eingang in eine argumentativ nachvollziehbare und möglichst kreative Aufsatzform finden soll. In der Annäherung an die zur Auswahl stehenden Fragestellungen und Themenschwerpunkte spielt nicht nur die positive Erfahrung begründeten Zweifelns, sondern auch der Ideenreichtum im Denken eine elementare Bedeutung.                                                                                                                                                                                                                     

Im Herbst des vergangenen Jahres wählten die Schüler*innen aus einem Fundus von vier vorgegebenen Themen (siehe unten) eines zur Bearbeitung aus und verfassten einen schriftlichen philosophischen Essay. Im Anschluss bestimmten die Philosophielehrkräfte der JKG Alexander Becker und Julian Lienekampf die besten Essays aus beiden Philosophiekursen und übermittelten diese der Jury des Bundeswettbewerbs. Mitte Februar konnten sich Antonia Blomberg, Marcel Bienek (krankheitsbedingt fehlend auf dem Foto), Alina Viktoria Kowalski und Romy Kaminski über die Überreichung der Zertifikationsurkunden für die erfolgreiche Teilnahme am diesjährigen Wettbewerb freuen.

Die prämierten Teilnehmerinnen stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass sie die von ihnen ausgewählten Themen philosophisch reflektieren und auf einem hohen Sprachniveau analytisch  darstellen und bewerten können. Überdies offenbarten die Essays der Schülerinnen, dass sie eine kritische Haltung gegenüber ethisch streitbaren Themen einnehmen und zurecht als Freunde der Weisheit bezeichnet werden können.

Im Namen der Fachschaft Philosophie und der gesamten JKG - Herzlichen Glückwunsch zur Urkunde!

 

Themen:

  1. Darf man Menschen zu ihrem Glück zwingen?

  2. Nach Herakleitos ist es unmöglich, zweimal in denselben Fluß zu steigen oder eine vergängliche Sub- stanz, die ihrer Beschaffenheit nach dieselbe bleibt, zu berühren, sondern infolge der ungestümen Schnelligkeit der Umwandlung zerstreut er sich wieder ... und kommt und geht.
    Plutarch, Vom „E“ am Delphischen Tempel 392 B. Nach W. Capelle (92008): Die Vorsokratiker. Stuttgart, S. 99.

  3. Jede Aussage kann auf jeden Fall wahr sein, wenn wir an anderer Stelle im System drastische Anpassungen vornehmen.
    Quine (1951), Two Dogmas of Empiricism. In: The Philo- sophical Review 60, S. 40.

  4. Individualisierung meint nicht Vereinsamung, Beziehungslosigkeit, sondern die Ausbildung neuer Lebensformen, in denen die einzelnen ihre Biographie selbst herstellen, inszenieren müssen.
    Beck, Ulrich (1993): Die Erfindung des Politischen. Zu einer Theorie reflexiver Modernisierung. Frankfurt a.M., S. 150.


© Janusz Korczak - Gesamtschule Gütersloh